Verbreitungsgebiete und Lebensräume der Großen Achatschnecken

Als Hauptverbreitungsgebiete gelten Ostafrika, der indische Subkontinent, Südost-Asien, Ozeanien und die Karibik, seit 2008 auch Brasilien.

Afrika:

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Achatschnecke liegt an der Ostküste Afrikas. Am weitesten ist sie in Kenia und Tansania verbreitet. Auch auf Madagaskar gibt es viele geeignete Lebensräume für diese Art. Sie bewohnt viele Gebiete, in denen es tropischen Regenwald gibt und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. In Blumengärten und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ist sie in großen Mengen zu finden. Mittlerweile wurde sie auch in anderen Teilen Afrikas eingeschleppt. Der Lebensraum erstreckt sich also über nahezu alle Gebiete, die durch Pflanzen bewachsen und durch Regen oder künstliche Bewässerung feucht gehalten sind. Selten ist sie auch dort zu finden, wo es nur wenig regnet und es wenige Pflanzen gibt. An diesen Plätzen vergräbt sich die Achatschnecke für mehrere Monate und hält dort eine Trockenruhe, bei der sie ihre Gehäuseöffnung mit einer harten und dicken Schicht aus Kalk und Schleim verschließt, welche einen optimalen Schutz vor dem Vertrocknen bietet. Diese Schicht, das Epiphragma, ist luftdurchlässig und durch sie kann die Schnecke trotzdem atmen. Wenn es nach einiger Zeit draußen wieder geregnet hat und Pflanzen wachsen können, dann wirft die Große Achatschnecke das Epiphragma ab und kehrt an die Oberfläche zurück, um Nahrung aufzunehmen und sich eventuell fortzupflanzen.

Asien:

Auch Asien ist zum Lebensraum der Großen Achatschnecke geworden. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde sie durch die Schifffahrt der Kolonisten über Mauritius, Réunion und die Seychellen nach Indien gebracht. Dies dauerte etwa 100 Jahre. Vorerst stoppte hier die Verbreitung, jedoch hat man sie nach einigen Jahren als ein beliebtes Nahrungsmittel in Asien entdeckt. Deshalb wurden viele Große Achatschnecken in großer Zahl gezüchtet und verkauft. Auch die Zucht der albinotischen Form wurde hier betrieben. Dabei gelang natürlich auch einigen Tieren ein Ausbruch und sie konnten sich ungestört verbreiten. 1910 wurde die Malaiische Halbinsel mit den Ländern Thailand, Myanmar und Malaysia erreicht, danach folgte um 1928 Borneo und anschließend Südchina und Japan. Die Lissachatina fulica konnte sich auch in anderen Teilen Asiens verbreiten, wobei die Lebensbedingungen in den namentlich genannten Ländern am besten als Habitate geeignet sind. Auch weisen diese ein gutes Nahrungsangebot auf und bieten meist ein Klima, welches optimal erscheint. Ein Beispiel dafür ist Indien, wo die durchschnittliche Temperatur in vielen Teilen des Landes zwischen 23 °C und 28 °C im Jahr liegt und in großen Teilen 7–8 Monate des Jahres ein humides Klima herrscht. Den für sie unwirtlichen Teil des Jahres verbringen die Großen Achatschnecken in der Trockenstarre unter der Erde.

Nordamerika:

Durch die Haltung als Haustier konnte sich die Große Achatschnecke auch in den subtropischen und tropischen Regionen Nordamerikas verbreiten. Auch die Japaner brachten Große Achatschnecken während und nach dem Zweiten Weltkrieg nach Nordamerika. In den Vereinigten Staaten ist sie in den Bundesstaaten Florida, Hawaii, Louisiana und Kalifornien am häufigsten anzutreffen, besiedelt aber auch andere Bundesstaaten und einige Länder Mittelamerikas. Die oben genannten Bundesstaaten weisen ideale Lebensbedingungen für die Große Achatschnecke auf, denn das Klima ist dort sowohl feucht, als auch warm und die Winter sind sehr mild und haben fast ausschließlich Temperaturen über dem Gefrierpunkt. Wie auch in Afrika hält sich die Achatschnecke an feuchten Orten, wie Gärten, Laubwäldern, Parks und landwirtschaftlich genutzten Flächen auf. Zum Teil frisst sie sogar den Putz von Hauswänden, um ihren Kalkbedarf zu decken. Wenn es im Winter zu kühl wird oder im Sommer zu heiß und trocken, verfällt sie auch hier für die Dauer der Hitze- bzw. Kälteperiode in eine Trockenstarre. Die Eier werden überwiegend im Frühjahr abgelegt, weil dann die Bedingungen für den Nachwuchs am besten sind und die Sterberate am geringsten ist. In Florida gilt sie als invasive Art. Dort wurde sie vermutlich 1966 eingeführt und wird seitdem bekämpft. Die Behörden hatten sie 1975 und nochmals 2021 (Miami-Dade County) für ausgerottet erklärt. Aber 2023 wurden sie in Pasco County erneut gesichtet. Die Behörden vermuten den illegalen Tierhandel als Quelle.

Karibik:

Lissachatina fulica wurde 2014 in Kuba eingeführt, um afrikanisches religiöses Brauchtum pflegen zu können. Um 2000 wurde die Schnecke auf Barbados gefunden und hat sich seit dem rasant vermehrt. Die nachtaktiven Tiere fressen sich durch die Ernte der Bauern und verursachen große Schäden. Auch auf St. Lucia, Martinique und Guadeloupe sind sie nachgewiesen. Seit 2008 auch in Trinidad und Antigua.

Weitere Gebiete:

Die Große Achatschnecke konnte sich wegen Aussetzungen aus verschiedenen Gründen und unbeabsichtigter Einschleppung durch den Menschen in vielen weiteren Ländern verbreiten. Die klimatischen Gegebenheiten dieser Länder sind überwiegend warm mit milden Wintern, bei denen die Temperaturen selten unter 8 °C sinken. Sie besiedelt fast ausschließlich Länder mit tropischer und subtropischer Klimazone, welche auf der Südhalbkugel liegen. Des Weiteren tritt die Große Achatschnecke wegen ihres Bedürfnisses nach Luftfeuchtigkeit zur Befeuchtung ihrer Schleimhaut in großer Anzahl in Küstengebieten und küstennahen Orten, so zum Beispiel auf dem spanischen Mallorca auf. Andere Länder, in denen die Achatschnecke beheimatet ist, sind einige südamerikanische Länder, Griechenland, die Türkei und Indonesien.

Im Juli 2023 wurden Exemplare der Großen Achatschnecke erstmals auf der Kanareninsel Teneriffa entdeckt.

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