Die Große Achatschnecke

Die Große Achatschnecke (Lissachatina fulica syn. Achatina fulica), auch Ostafrikanische Riesenschnecke genannt, gehört zu den Afrikanischen Riesenschnecken, einer Familie der Landlungenschnecken Mit einer Gehäuselänge von bis zu 20 cm und einer Körperlänge von bis zu 30 cm ist sie eine der größten Landschnecken der Welt.

Merkmale:

Das Gehäuse ist in der Grundfarbe braun bis hornfarben und trägt zahlreiche Streifen, die die Zuwachslinien markieren. Unter den Achatschnecken variiert die Gehäusefärbung der Großen Achatschnecke am deutlichsten. So kommen sowohl gestreifte, gefleckte, als auch dunkelbraune und fast schwarze Häuser vor. In Achatschneckenforen werden fünf bis sieben Farbvarianten beschrieben. Die Gehäuseform ist konisch, in der Regel rechtsgewunden und spitz zulaufend. Die durchschnittliche Länge des Gehäuses, gemessen vom Apex bis zur Gehäuseöffnung, liegt zwischen 10 und 12 cm, es konnten aber auch Exemplare mit einer Gehäuselänge von bis zu 20 cm gefunden werden. Bei einer Gehäuselänge von 12 cm hat das Gehäuse einen Durchmesser von ungefähr 5 cm. Der Weichkörper ist hell- bis dunkelbraun und weist einen dunkleren Aalstrich auf.

Ernährung:

Die Große Achatschnecke ist ein Omnivor (Allesfresser). Sie ernährt sich in der Natur überwiegend pflanzlich, nimmt aber auch zur Verfügung stehende tierische Proteine in Form von Aas auf. Meistens nimmt sie Gemüse und Obst mit wenig Säure zu sich, aber oft werden auch Blätter von Bäumen, Büschen und kleineren Pflanzen gefressen.

Lissachatina fulica ernährt sich mit Hilfe einer Raspelzunge, der Radula. Die mit tausenden kleinen Zähnen besetzte Zunge dient zur Aufnahme und Zerkleinerung der Nahrung. Mit der Radula raspelt die Schnecke kleine Stücke der Nahrung ab. Danach führt sie diese in den Schlund. Eine Vorverdauung wird dort mit großen Speicheldrüsen durchgeführt. Anschließend wandert die Nahrung weiter in den Körper zur Mitteldarmdrüse, einem relativ großen Organ der Schnecke. Die Mitteldarmdrüse produziert Verdauungssekrete und speichert die Nährstoffe, die aus der Nahrung gewonnen werden konnten. Weiterhin findet dort durch besondere Zellen die Verdauung statt und andere Zellen speichern den Kalk Kalk ist ein wichtiger Bestandteil der Nahrung der Schnecke. Er wird zum Aufbau und zur Erhaltung des Gehäuses sowie für die Produktion der Eier benötigt.

Fortpflanzung:

Die Großen Achatschnecken sind Hermaphroditen, sie besitzen sowohl ein männliches als auch ein weibliches Geschlechtsorgan. Die Tiere können sich mit jeder geschlechtsreifen Schnecke ihrer Art fortpflanzen. Bei geringen Populationsdichten ist zur Erhaltung der Art auch Selbstbefruchtung möglich, was aber nur sehr selten vorkommt. Die Paarung findet meist in der Nacht statt und kann sich über mehrere Stunden hinziehen. Paarungsbereite Schnecken berühren sich vor dem Geschlechtsakt längere Zeit gegenseitig mit dem Kopf und den Fühlern. Anschließend werden die Geschlechtsteile, welche sich rechts hinter dem Kopf befinden, ausgefahren und in den Partner eingeführt. Bei der Paarung zweier Schnecken der gleichen Größe kommt es zu einer bilateralen Befruchtung. Es werden also beide Tiere befruchtet. Wenn die Schnecken jedoch deutliche Größenunterschiede aufweisen, dann fungiert nur die größere als Weibchen. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass die Entwicklung der Eier viel Platz und Energie beansprucht. Die Schnecke kann die Spermien bis zu zwei Jahre lang speichern und sich so die Zeit mit den besten Bedingungen zur Entwicklung ihrer Eier wählen.

2 bis 3 Wochen nach der Befruchtung gräbt die Lissachatina fulica eine Erdhöhle und legt dort ihre Eier ab. Die Gelegegröße kann je nach Größe, Alter und körperlicher Verfassung zwischen 100 und 500 Eiern variieren. Nach weiteren 2 bis 4 Wochen schlüpft aus dem 4 mm großen Ei eine Schnecke, deren Gehäusegröße ungefähr der Größe ihres Eies entspricht.

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